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STF Group rettet die Meere

Bildquelle: Parley for the oceans

Recycling-Firma aus Aicha vorm Wald kooperiert mit weltweit tätiger Umweltorganisation „Parley for the Oceans“

Über acht Millionen Tonnen Kunststoffprodukte gelangen weltweit jährlich in die Meere. Plastiktüten, PET-Flaschen, Strohhalme und viele weitere Kunststoffverpackungen treiben in den Ozeanen dieser Welt umher und werden in riesigen Wellen an den Strand gespült. Traumstrände in der Karibik? Grenzenlose Artenvielfalt? Fehlanzeige!

Dass es nicht so weiter gehen kann, hat die Menschheit erkannt und dem Plastik den Kampf angesagt. An vorderster Front kämpft dabei die STF Group mit Hauptsitz in Aicha vorm Wald. Bereits seit 40 Jahren ist das internationale Unternehmen in der Kunststoffrecyclingbranche einer der Marktführer und optimiert seine Lösungen zur Wiederverwertung von Kunststoffströmen stetig weiter. So hat das Kunststoffrecycling-Unternehmen erst kürzlich eine Kooperation mit der weltweit tätigen Umweltorganisation „Parley for the Oceans“ abgeschlossen.

„Wir haben die Zusammenarbeit am 25. Februar dieses Jahres in New York unterzeichnet“, sagt Dirk F. Leiber, Sales Director der STF Maschinen- und Anlagenbau GmbH, nicht ohne Stolz. In den nächsten Jahren entwickelt, plant und baut die Unternehmensgruppe STF Group zusammen mit „Parley for the Oceans“ für den Betrieb in Entwicklungsländern optimierte Sortier- und Recyclinganlagen.  Ein besonderes Beispiel für diese Konzepte sind die Mini-Recycling-Plants (Mini-Recycling-Anlagen) und diese kleinen Raumwunder haben es wirklich in sich: In einer Größe von drei 40-Fuß-Seecontainern befindet sich eine komplett vorinstallierte Recyclinglinie, die nach dem Prinzip „Plug and Play“ funktioniert. Das heißt, wenn die Anlage in Aicha das Werk verlässt, braucht sie vor Ort nur mehr eingeschaltet werden und die Anlage läuft. Einfacher kann Recycling gar nicht mehr funktionieren!

Die erste dieser Anlagen wird auf den Malediven betrieben werden und dort helfen, Stück für Stück die weggeworfenen Kunststoffe zu beseitigen. „Unsere Anlage reinigt, wäscht und recycelt damit in einer einzigen Stunde bis zu 1000 Kilogramm Kunststoff und wird so enorm zu einer Verbesserung der dortigen Umwelt- und Lebensqualität beitragen“, fährt Dirk Leiber fort. Aus den PET-Flaschen, dem PP und HDPE werden durch diese Prozesse Kunststoffflakes gewonnen. Die PET-Flakes werden anschließend zu Parley Ocean Plastic Fasern und Garnen für die Bekleidungsindustrie oder zu Folien für die Kreditkartenindustrie weiterverarbeitet. In Betrieb genommen wird die Anlage voraussichtlich im Jahr 2021.

Darüber hinaus umfasst die Kooperation der Firma „Parley for the Oceans“ und der STF Group in Aicha auch ganz direkte Problemlösung in Form von Recycling. „In unserem Werk in Pilsen sind schon 30 Tonnen Parley Ocean Plastic aus der Dominikanischen Republik recycelt worden. Dieses Material wurde erst kürzlich in Aicha zu Granulat weiterverarbeitet und wird nun zur Herstellung von Kreditkarten verwendet“, berichtet der Sales Director.

Und da aller guten Dinge drei sind, gibt es noch in einem dritten Punkt eine Zusammenarbeit zwischen der STF Group und „Parley for the Oceans“. Die STF Group plant und liefert eine Sortieranlage nach Tilafushi. Thilafushi ist eine Insel der Malediven, aber keine mit weißen Traumständen, strahlender Sonne und grünen Palmen. Nein, Thilafushi ist eine Insel aus Müll, erschaffen von Menschenhand. 30 Jahre lang wurden auf Thilafushi Müll und Schrott deponiert und so wuchs die Insel täglich in die Höhe und Breite – mit fatalen Folgen für Mensch und Tier. „Dieses Problem soll nun mit Hilfe unserer Technologie gelöst werden“, weiß Dirk F. Leiber. „Unsere Anlage sortiert recycelbare Abfälle entsprechend ihrer Materialklassen und -typen, so dass diese dann weiter recycelt werden können.“

Damit liefert die STF Group einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. „Ich bin stolz, dass wir mit unseren weltweit tätigen Anlagen einen positiven Beitrag zum Umweltschutz und dem Schutz der Meere leisten können“, sagt Maximilian Söllner, CEO der STF Recycling Division. „Kunststoff ist nicht einfach ein Wegwerfprodukt. Er kann immer wieder verwertet werden und damit einem endlosen Kreislauf zugeführt werden. In Zukunft wird sich noch vieles in dieser Richtung tun. Wir sind auf dem richtigen Weg und liegen als STF Group an der Pole Position. Wir liefern im Kampf gegen die Kunststoffflut die individuell nötigen Lösungen dazu.“

Damit die Meere wieder das werden, was sie immer waren: ein besonderer Lebensraum und ein wahrer Schatz der Artenvielfalt!

Bilder: Parley for the oceans